EDITORIAL 2023 – Radiologie sichtbar machen
Montag, 20. Februar 2023
Info 03-23

Liebe Mitglieder,
ambulant vor stationär – die alte Devise der niedergelassenen Ärzte hat ausgedient. Sektorenübergreifend, gemeinsam – nun so kann es gehen.
In den zurückliegenden Monaten ist hierfür weitreichend gearbeitet worden. Sowohl fachgebietsübergreifend, z.B. am AOP-Katalog und an der Fertigstellung des bundesweiten Versorgungsvertrags nach § 140 a SGB V zur mpMRT der Prostata,  als auch Radiologie-spezifisch an dem Bilddaten-Projekt SaxPacs.

Das Energiekosten-Thema lässt uns leider auch nicht los – vielleicht ist, wenn dieses Heft erschienen ist, schon eine Entscheidung über die Energiekostenzuschläge für bestimmte Praxen im Bewertungsausschuss abgeschlossen und es steht fest, womit insbesondere Ihre Praxen mit den immens gestiegenen Energiekosten rechnen können. In unseren diesbezüglichen Gesprächen mit der Selbstverwaltung und den Ministerien mussten wir wie immer gegen das vorherrschende Vorurteil der „Bestverdiener“ ankämpfen. Diesmal hat man es wohl begriffen, Energie ist in der Radiologie für die Behandlung so unerlässlich wie die ärztliche und assistierende Arbeitskraft. Höhere Kosten für diese Komponente werden nicht erstattet. Für Sie alltägliche Gewissheit, nun aber hoffentlich auch bleibende Erkenntnis bei den Kassen.

Radiologie sichtbar machen – das ist durch die Energiekosten geschehen. Die regionalen Demonstrationen von Ärzten und MTA, an denen auch radiologische Praxen und ihre Teams beteiligt waren, haben auch bei den Patienten Verständnis und Anerkennung gefunden.
Die Existenz von einigen Ihrer Kolleginnen und Kollegen ist bedroht. Wir versuchen auf regionaler Ebene in den Landesverbänden, aber auch auf Bundesebene, in Gesprächen mit der Selbstverwaltung und Politik deutlich zu machen, dass es auch für die flächendeckende diagnostische Versorgung kurz vor zwölf ist. Ohne Diagnostik keine Therapie – das wird zur Gewissheit, wenn ein MRT abgeschaltet wird oder gar eine ganze Praxis geschlossen wird.

Um das zu verhindern arbeiten wir im BDR! Aber auch als Verband müssen wir sichtbar bleiben, besonders auch zahlenmäßig. Deshalb bleiben Sie Mitglied im BDR, überzeugen Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen. Nur eine starke berufspolitische Vertretung sichert die Fachgruppe.
 

Mit freundlichen Grüssen
Sabine Lingelbach
Geschäftsführerin