Multiparametrische MRT der Prostata – Empfehlungen zum Umgang mit Kontrastmittel
Donnerstag, 01. April 2021
Die dynamisch kontrastverstärkte MR-Bildgebung hat weiterhin zentrale Bedeutung für die MRT-Diagnostik des Prostatakarzinoms. Das sagen die jetzt aktualisierten Empfehlungen für die multiparametrische MRT der Prostata.
Datum: 01.04.2021 0 Kommentare Journal: RöKo 2021; online 18. März Hintergrund Aus den aktualisierten Empfehlungen referieren wir hier die Teile, die sich dem Einsatz von MRT-Kontrastmittel allgemein und der Durchführung der dynamischen kontrastverstärkten (DCE) MRT widmen. Kontrastmittelrisiken Messungen von Kreatinin und eGFR zur Bestimmung der Nierenfunktion sind vor einer MRT-Kontrastmittelgabe nicht zwingend erforderlich. Wurde das Serum-Kreatinin nicht bestimmt, sollte die Nierenfunktion über einen Fragebogen erfasst werden. Die Empfehlungen betonen, dass nach i.v. Gabe Gadolinium-haltiger Kontrastmittel (GBCA) das Risiko für das Auftreten akuter oder später Reaktionen sehr gering ist. Für die dynamische kontrastverstärkte MRT sind – nach dem bis zum 28.02.2022 verlängerten Beschluss der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA – nur noch die makrozyklischen GBCA zugelassen. Laut ESUR-Leitlinien gibt es ein hohes Risiko für das Entwickeln einer Nephrogenen Systemischen Fibrose (NSF) für
Kein NSF-Risiko sehen die Leitlinien bei stabiler GFR ≥ 60 ml/min/1,73 m2. Wie für alle anderen PatientInnen gilt auch für die kontrastverstärkte MRT der Prostata: Es ist stets die niedrigste Kontrastmitteldosierung wählen, die für eine diagnostische Bildgebung ausreicht. Name und Dosierung des verwendeten Kontrastmittels in der Patientenakte sind vermerken. Um das Risiko akuter unerwünschter Wirkungen zu reduzieren, gilt für alle Patienten:
Bei Patienten mit erhöhtem Risiko einer unerwünschten Wirkung gilt:
MRT-Standardprotokoll – Empfehlungen
Die Akquisition der axialen T2w-, DWI- und DCE-Sequenzen soll schichtidentisch erfolgen mit
Empfehlungen für die dynamisch kontrastverstärkte MR-Bildgebung
Biparametrisches Protokoll derzeit nicht allgemeingültig empfohlen Prospektive Studien, die das Weglassen der DCE-Sequenz rechtfertigen oder die Unterschiede exakt quantifizieren, fehlten bisher, so Franiel et al. Vor allem bei weniger erfahrenen Untersuchern oder falls die Qualität der DWI gerätebedingt schwach ausfällt, berge der Verzicht auf die dynamisch kontrastverstärkte MR-Bildgebung die Gefahr, dass klinisch signifikante Prostatakarzinome übersehen werden. Unbestritten sei, dass die dynamisch kontrastverstärkte MR-Bildgebung die diagnostische Sicherheit erhöht und als „Back-up“ dient, wenn die Qualität der T2w- oder DWI-Sequenz für die Diagnostik ungeeignet ist, so die AutorInnen mit Verweis auf PI-RADS Version 2.1. Referenzen European Society of Urogenital Radioloy, American College of Radiology. Prostate Imaging – Reporting and Data System Version 2.1. 2019. European Urology 2019;76(3):340-351 mh/ktg |
