EDITORIAL ZI vs. Destatis – Cui bono?
Mittwoch, 11. September 2013
Info 09-2013

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

in den vergangen Wochen war überall zu lesen, dass es uns gut gehe, die Einkommen seit 2005-2011 kontinuierlich gestiegen seien. Je nach Blickwinkel – und Fachgruppe – sind Zuwächse 1 oder 2 stellig.
Radiologen nehmen dabei die Pole-Position ein.
Die Zahlen, die das ZI in Hamburg beim Röntgenkongress vorgestellt hat, geben das erheblich nüchterner wieder.  Nur 57,5 % sind Kasseneinkünfte, 36,8 % Privateinkünfte und 5,7 % sonstige Einnahmen.
Deren Datengrundlage ist aber auch eine andere – es werden nur vom Steuerberater testierte Daten erhoben. Mit ein Grund, warum sich immer noch nicht genügend KollegInnen an der Erhebung beteiligen. Folgen Sie, in Ihrem und dem Interesse der gesamten Fachgruppe dessen Aufruf!
Auch berücksichtigt die Auswertung des Statistischen Bundesamtes nicht die Investitionen, die in unserer innovations- und investitionsträchtigen Fachgruppe am höchsten liegen. Die Verlagerung von stationär nach ambulant führt zur Mengenausweitung, die wir als zuweisungsgebundene Ärzte nicht selbst steuern können.
Die erneuten Meldungen zu den Überschüssen der Krankenkassen verdeutlichen, dass noch genügend Luft für eine adäquate Patientenversorgung besteht. Die passgenau im Bundestagswahlkampf veröffentlichten Befragungen zu Wartezeiten, die Demagogie mit der Zwei-Klassen-Medizin etc. lenken nur davon ab, dass eigentlich genügend Geld im System ist, um Prävention, Therapie und Rehabilitation in sorgfältiger Weise zu gewährleisten.

Wenn Sie dies lesen, ist erst mal wieder alles gelaufen.
Wahlsonntag und die nächsten Gespräche im Erweiterten Bundesausschuss bezüglich der Vergütung 2014. So wie aber auch die positiven Versprechungen aus Wahlprogrammen selten umgesetzt werden, bleibt zu hoffen, dass auch die gesundheitspolitisch fatalen Konzepte in den Schubladen bleiben.

Wir werden weiterhin durch unsere Intervention bei Politik und Selbstverwaltung auch bei vielleicht veränderten politischen Konstellationen versuchen, die radiologische Honorarsituation in den nächsten Gesprächsrunden verbessern zu können.
 

Ihr


Helmut Altland