EDITORIAL Wellenreiten auf dem Trockenen
Freitag, 26. März 2021
Info 04-21

Liebe Mitglieder,
wie geht es weiter? Nicht so wie bisher, also so wie immer…. „Unerwartet“ mutierte das Virus – B.1.1.7 ist in Deutschland zur dominierenden Variante geworden.

Der Februar-Pandemie-Plan, der auf eine Seite passte, ist genauso obsolet wie es damals die Steuererklärung eines gewissen Herrn M. war, die auf einen Bierdeckel passen sollte. Was für eine Duplizität. Tonne auf, Plan darin versenkt.

Nach der Bund-Länder-Konferenz im März sind Ausgangsbeschränkungen keine Option. Wohin hätte  man den ohnehin gehen sollen? Eine Runde mit dem Hund?

Die Kanzlerin beruhigt nach der Sitzung: „es war eine ernsthafte Konferenz, die ein Maßnahmenpaket gegen die 3.Welle beschlossen hat“. Aber wären neue Orientierungswerte, die auf veränderten Parametern basieren, die andere Altersgruppen fokussieren, nicht vielleicht geeigneter, als das gewohnte Corona-Bingo weiter zu spielen? Neben dem Unmut der Bevölkerung muss auch darauf geachtet werden, dass die Versorgungsebene, das Gesundheitswesen, dabei nicht kollabiert.
Dr. Klaus Reinhardt, BÄK, formuliert es so: „Wir müssen die beginnende dritte Welle schon jetzt abflachen, um eine Überforderung des Gesundheitswesens zu verhindern. Die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen können dabei helfen. Letztlich aber kommt es auf das verantwortliche Handeln eines jeden Einzelnen an. Untersuchungen zeigen, dass es fast ausschließlich in Innenräumen und bei längeren ungeschützten Kontakten ohne medizinische Maske zu Ansteckungen kommt, im privaten Rahmen oder auf der Arbeitsstelle. Hier kann der breite Einsatz von Corona-Schnelltests für echte Entlastung sorgen.“

Reisen (Mallorca bereut die Öffnung schon nach einigen Tagen), Urlaub im eigenen Land, alles vom Tisch für die kommenden Wochen. Es wurde  ein neues Kapitel, bis zum nächsten Bund-Länder-Treffen Mitte April aufgeschlagen, ein Gesamtkonzept ist es nicht. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen führen wahrscheinlich nur zu weiteren Konfrontationen, die Demo in Kassel verlief unkontrolliert, Morddrohungen gegen Prof. Lauterbach weisen auf die Bedrohung hin.
Digitalisiert geht allerdings Vieles, siehe dazu den Bericht über die diesjährige Delegiertenversammlung, S. 406 oder den Ausblick auf den geplanten Prostata-Workshop in Berlin, der im analogen Wunschformat stattfinden soll , S.411.

Erholen Sie sich gut, gönnen Sie sich Ruhetage, ob verordnet oder freigewählt!
Ich fahre mit dem Rad in den Grunewald, beherzige AHA + L + C und atme tief durch!

Bleiben Sie gesund!
Sabine Lingelbach
Geschäftsführerin