Studie zur Früherkennung von Brustkrebs - Ein Drittel der Tumore werden im MRT übersehen
Samstag, 24. November 2018
Das MRT gilt als eine der empfindlichsten Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs. Eine niederländische Studie zeigt nun aber: Auch bei dieser Methode werden Karzinome in der Brust nicht erkannt.

 

Zur Früherkennung von Brustkrebs wird vor allem Frauen mit erblicher Vorbelastung zu einem intensiven Screening-Programm geraten
Zur Früherkennung von Brustkrebs wird vor allem Frauen mit erblicher Vorbelastung zu einem intensiven Screening-Programm geraten Foto: Gallo Images ROOTS Collection Getty Images

Bei bis zu einem Drittel der MRT-Untersuchungen werden Mammakarzinome übersehen. Gerade Frauen mit einem erhöhten familiären Brustkrebsrisiko wird geraten, regelmäßig ein MRT machen zu lassen, um einen Tumor möglichst schnell zu erkennen.

In einem intensiven Screening-Programm haben Frauen, die erbliche vorbelastet sind, die Chance, sich regelmäßig durchchecken zu lassen: Dazu gehört sowohl jedes halbe Jahr eine Ultraschall- und Tastuntersuchung, sowie einmal pro Jahr ein MRT und eine Mammographie. Mit diesen engmaschigen Untersuchungen sollen die Tumore besonders früh erkannt und behandelt werden können.

Die Wissenschaftler des „Radboud University Medical Centre“ in Nijmegen versuchten für ihre Studie, die Häufigkeit der nicht gefundenen Mammakarzinomen bei Frauen zu ermitteln, die im Zeitraum 2003 bis 2014 an einem Hochrisiko-Screening-Programm in den Niederlanden teilgenommen haben.

Zwei Ärzte sehen mehr als einer

In der Studie konzentrierten sich die Wissenschaftler vor allem auf die Frauen, die im MRT negativ getestet wurden und versuchten zu erfassen, wie viele von ihnen im Nachhinein doch an einem Mammakarzinom erkrankten. Im Anschluss ließen die Wissenschaftler zwei anerkannte und erfahrene Radiologen noch mal einen genaueren Blick auf die Fälle werfen, in denen der Krebs im MRT unentdeckt blieb.

Das Ergebnis: Beim zweiten Blick auf die Befunde konnten die Radiologen in 34 Prozent der MRT-Aufnahmen (45 Fälle) ebenfalls keine Anzeichen für einen Krebsherd finden. In weiteren 34 Prozent (45 Fälle) konnten sie minimale Anzeichen für einen Tumor ausmachen.

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass ein doppelter Check von zwei Ärzten durchaus dazu führen könnte, dass Mammakarzinome früher erkannt werden.

Bei BRCA-Trägerinnen sind Ärzte sensibler für Veränderungen

Bei Frauen, die das sogenannte Brustkrebs-Gen „BRCA“ tragen, wurden Krebsherde früher erkannt – was auch daran liegen könnte, dass die Ärzte in diesen Fällen stärker sensibilisiert sind und Veränderungen in der Brust früher abchecken lassen.

 

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