EDITORIAL Radiologie in Klinik und Praxis – Berufspolitik beim RöKo
Dienstag, 04. Juli 2017
Info 07-17

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

mit der Verleihung der Hermann-Rieder-Medaille 2017 an den langjährigen BDR-Vorsitzenden Dr. Jürgen Fischer würdigt die DRG dessen Verdienste um die Radiologie. Zum Lebenswerk von Dr. Fischer gehört auch die Implementierung der Reihe „Radiologie in Klinik und Praxis“ beim Röntgenkongress. Begonnen als zwei 90minütige Sitzungen am Donnerstag-Vormittag (dem Feiertag beim Kongress), paritätisch besetzt mit berufspolitischen Themen und Referenten für niedergelassene und im Krankenhaus tätige Kollegen. Die Organisation oblag dem Vorstand des BDR, unterstützt durch den unmittelbar dem Vorstand unterstellten Ausschuss Krankenhausradiologie des Berufsverbandes. Das Forum bot somit dem BDR die Möglichkeit der Präsentation eigener Themen innerhalb des von der DRG ausgerichteten Röntgenkongresses. Und wurde auch immer als ein Zeichen der gemeinschaftlichen Arbeit für die Radiologie von wissenschaftlicher Fachgesellschaft und Berufsverband verstanden.

Willkommen bei Radiologie in Klinik und Praxis!

Mit der Wandlung des Röntgenkongresses von einer rein wissenschaftlichen Veranstaltung zum größten nationalen Kongress, mit etabliertem Fort- und Weiterbildungsprogramm, wuchs auch das Format „Radiologie in Klinik und Praxis“. Unter der organisatorischen Verantwortung von Prof. Dr. Günter Layer aus Ludwigshafen entstand über Jahre ein mehrtägiges Programmangebot mit unterschiedlichsten Themen aus der Berufspolitik. Fester Bestandteil dabei waren immer die mehrstündige fallbasierte Diskussion zu haftungsrechtlichen Fragen aus Sicht der Anwender und Juristen, sowie ein vom BDR organisierte Symposium zu aktuellen berufspolitischen Fragen, vor allem unter juristischen Gesichtspunkten. Daneben kamen Fragen zu aktuellen Entwicklungen in der Radiologie ebenso zur Sprache wie Angebote für Oberärzte zur Vorbereitung auf künftige Leitungspositionen und Seminare zur privatärztlichen Abrechnung.

Zwischenzeitlich hat sich der Röntgenkongress zu einer Großveranstaltung mit ca. 7.000 Teilnehmern jährlich entwickelt. Mit Refersher- und „Fit-für-den-Facharzt-Kursen der Arbeitsgemeinschaften der DRG, Hands-on-Seminaren, Prüfungen zur Erlangung von Zusatzqualifikationen in den verschiedensten Spezialgebieten der Radiologie und vielen Treffen unterschiedlichster Interessengruppen innerhalb unseres Faches. Im Rahmen der notwendigen Strukturierung des Programms wurden daher alle berufspolitischen Themen im Format „Radiologie in Klinik und Praxis“ zusammengefasst und zu einem, den gesamten Kongress durchlaufenden Angebot, zusammengefasst. Unter der organisatorischen Verantwortung von BDR und CAFRAD (dem Chefarztforum der DRG als Vertretung der Krankenhauschefärzte) finden sich nunmehr neben den bekannten Angeboten das „CAFRAD-Treffen beim RöKo“ als Angebot für alle; das gemeinsame Seminar von DRG und BDR „Quo vadis Radiologie“ als breite Diskussionsplattform zur Entwicklung unseres Faches und aktuelle Themen, wie etwa die Diskussion um das sogenannte „Antikorruptionsgesetz“.

Jahrzehnte nach seiner Implementierung ist „Radiologie in Klinik und Praxis“ heute das Forum für berufspolitische Diskussionen beim RöKo, die Plattform für alle Kongressteilnehmer sich zu aktuellen Themen jenseits der medizinisch-fachlichen Diskussionen zu informieren und Kontakt zu den dort tätigen Kolleginnen und Kollegen zu finden. In diesem Sinne wird ab 2018 auch die Veranstaltung des „Forum der niedergelassenen Radiologen in der DRG“ (FuNRAD) beim RöKo unter dem Format „Radiologie in Klinik und Praxis“ integriert sein. Ganz im Sinne des Initiators Dr. Fischer als ein gemeinsames Programmangebot für Krankenhausärzte, niedergelassene Kollegen und MTRAs, für DRG-, BDR- und VMTB-Mitglieder – und solche, die es noch werden wollen.       

Ihr

Prof. Hermann Helmberger